SACHVERSTÄNDIGENBÜRO HOLZSCHUTZ Dipl.-Ing. (FH) Günter Wilmanns gepr. Sachverständiger EIPOS Reg.-Nr.: 1100-16-2003
SACHVERSTÄNDIGENBÜRO HOLZSCHUTZDipl.-Ing. (FH) Günter Wilmanns gepr. Sachverständiger EIPOS Reg.-Nr.: 1100-16-2003
Der Echte Hausschwamm
Er wird auch fälschlich als Mauerschwamm bezeichnet und heißt auf lateinisch Serpula lacrymans - die tränende Schlange. Damit ist die Fähigkeit des Pilzes gemeint, überflüssiges Wasser als Tropfen über Myzel und Fruchtkörper auszuscheiden. Er ist seit einigen tausend Jahren Wegbegleiter des Menschen und seiner Häuser und auch im Alten Testament, 3. Buch Moses, Kap. 14 Verse 33-57 als "Aussatz an Häusern" bezeichnet. Seine besonderen und nur ihm eigenen Eigenschaften (versteckte Lebensweise unter Dielen, Paneelen, Fliesen - geringer Feuchtigkeitsanspruch - meterlanges Durchwachsen von Fugen und rissigen Ziegeln im Mauerwerk und unter dem Putz - weiterleiten von Wasser über seine Mycele und dadurch Befall und Zerstörung auch von trockenem Holz - eine rasche und völlige Zerstörung befallenen Holzes - jahrelanges Überleben nach Feuchtigkeitsentzug in einer Art Trockenstarre - schnelle Ausbildung von Fruchtkörpern und dadurch Verbreitung der Sporen) machen ihn besonders gefährlich für alle Gebäude und aufwendig in der Sanierung im Vergleich zu allen anderen Holz zerstörenden Pilzen. Positiv gesehen zeigt also das Vorhandensein von Holz zerstörende Pilzen deren gute Lebensbedingungen an. Er zwingt dazu, die Ursache der Durchfeuchtung zu finden und zu beseitigen, wenn man einen größeren Folgeschaden verhindern will. In einigen Bundesländern, so auch in Thüringen, ist Hausschwammbefall deshalb meldepflichtig. Sanierungen dürfen - zum Vorteil des Bauherren - nach sachkundiger Voruntersuchung nur durch Fachbetriebe durchgeführt werden, die eine durch Normen und Gesetze geforderte Sachkunde dafür aufweisen, um Sanierungsschäden, die immer mit nachfolgenden Mehrkosten verbunden sind (wie aktuelle Schadensfälle zeigen), zu vermeiden.
Für einen Hausschwammbefall unabdingbare Faktoren:
Feuchtigkeit Primärquelle meist Wasser- oder Bauschäden. Erforderliche Holzfeuchten nach Befall, mindestens u = 26,5% *) zum Holzabbau und mind. u = 21% *) zum Überwachsen, das Optimum beträgt 35-90% *)
Nährstoffe Holzinhaltsstoffe und gebundene Phosphate sowie
Magnesium aus Baustoffen. Eigenes Zellmaterial wird
abgebaut und wiederverwertet.
Temperatur in Gebäuden immer optimal
Sauerstoffgehalt Ohne Sauerstoffgehalt ist kein Wachstum möglich
(z.B. Holz im ständigen Wasser)
bei der Ausbreitung hinderlich :

ständiger Luftzug wirkt wachstumshemmend - seit jeher eine gute baukonstruktive Vorbeugung

*) Angaben: Huckfeld 2003

Mycel des Echten Hausschwamms
(Foto: Wilmanns)

Stränge des Echten Hausschwamms (Foto: Wilmanns)

Fruchtkörper des Echten Hausschwamms stalaktitische Sonderform der Fruchtschicht des Echten Hausschwamms - sonst gekräuselt, faltig(Foto: Wilmanns)

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